Beispiel: In einem Biosphärenreservat sollen innovative Naturschutzmaßnahmen in die landwirtschaftliche Produktion integriert werden. Dafür soll untersucht werden, wie hoch die Akzeptanz dieser Innovation sowohl bei Landwirt*innen, als auch bei Kund*innen ist. Die folgende Tabelle zeigt beispielhaft, wie die Wirkung und Stärke der Akzeptanzfaktoren angegeben werden können.
Liste der genannten Akzeptanzfaktoren
Wirkung: Positiv (erhöht Akzeptanz) oder negativ (senkt Akzeptanz) und unter welchen Bedingungen?
Vertrauen zu den Akteuren führt zu einer höheren Akzeptanz gegenüber der Innovation, mangelndes Vertrauen hingegen senkt die Bereitschaft, die Innovation anzunehmen. Für Landwirt*innen, die die Innovation ablehnen, hat das Vertrauen zu den Akteuren keinen Einfluss auf ihre Haltung zur Innovation
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Frühzeitige Kommunikation
Frühzeitige Kommunikation wirkt sich in der Regel positiv auf die Akzeptanz aus. In einzelnen Fällen kann eine zu frühe Kommunikation allerdings auch akzeptanzhemmend wirken, z.B. wenn vorläufige Forschungsergebnisse kommuniziert werden, die später revidiert werden müssen.
++ / – – –
Preis des Produktes
Ein höherer Preis wirkt sich positiv auf die Akzeptanz der Landwirt*innen, aber negativ auf die Akzeptanz der Kund*innen aus.
+ / – –
Mehraufwand in der landwirtschaftlichen Praxis
Wenn der Mehraufwand nicht durch einen höheren Verkaufspreis des Produktes ausgeglichen wird, wirkt er sich negativ auf die Akzeptanz durch die Landwirt*innen aus.
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2. Tabelle der Akzeptanz der Akteure
Akteur
Akzeptanzstufe
Akzeptanzfaktoren
Landwirt*innen
Stufe 2: Ablehnung
Vertrauen, frühzeitige Kommunikation, Preis des Produktes, Mehraufwand in der landwirtschaftlichen Praxis
Kund*innen
Stufe 6: Konditionale Akzeptanz
Vertrauen, frühzeitige Kommunikation, Preis des Produktes
Naturschutzverein
Stufe 8: Engagement
Vertrauen, frühzeitige Kommunikation
Anleitung zur Auswertung
Egal für welche Methode der Akzeptanzanalyse Sie sich entschieden hatten: Wenn Sie diese durchgeführt haben, sollten Sie nun
die Akzeptanzstufen aller Akteure, die Sie untersucht haben, sowie
Akzeptanzfaktoren und ihren Einfluss auf die Akzeptanz für diese Akteure kennen und
ggf. kritische Altersgruppen identifiziert haben.
An dieser Stelle empfiehlt es sich, Ihre Ergebnisse zu sortieren und übersichtlich festzuhalten. Wenn Sie dies nicht bereits im Rahmen Ihrer Akzeptanzanalyse getan haben, sollten Sie nun eine Tabelle der Akzeptanzfaktoren anlegen, in der Sie alle Faktoren, auf die Sie während der Analyse gestoßen sind, vermerken und so genau wie möglich beschreiben. Hier sehen Sie eine Vorlage dafür, wie so eine Tabelle angelegt werden kann:
Beispiel: Tabelle der Akzeptanzfaktoren
Liste der genannten Akzeptanzfaktoren
Wirkung: Positiv (erhöht Akzeptanz) oder negativ (senkt Akzeptanz) und unter welchen Bedingungen?
Positiv, wenn in Weise … ausgeführt, negativ, wenn in Weise … ausgeführt
+ / – –
Faktor C
Positiv für Akteur …, negativ für Akteur …
++ / – – –
Wenn Sie, beispielsweise im Rahmen von Interviews, mehrere solcher Tabellen angelegt haben, empfiehlt es sich, diese nun in einer Tabelle zusammenzufassen. Diese Übersicht der identifizierten Akzeptanzfaktoren bildet die Grundlage für die Anregungen für akzeptanzsteigernde Maßnahmen in Modul 2.
Darüber hinaus sei auch nochmals auf die Akzeptanzskala verwiesen, die Sie unter Umständen bereits genutzt haben. Falls noch nicht erfolgt, können Sie darauf die Akzeptanzstufen aller Akteure einzeichnen und so eine gute Übersicht der aktuellen Situation erhalten.
Beispiel: Akzeptanzskala
Zusätzlich kann es hilfreich sein, eine Tabelle anzulegen, in die Sie die Akzeptanzfaktoren nach Akteuren geordnet eintragen sowie für jeden Akteur die Akzeptanzstufe vermerken. So erhalten Sie einen schnellen Überblick, welche Akteure Ziel von akzeptanzsteigernden Maßnahmen sein sollten, und können später leicht identifizieren, welche Maßnahmen für den jeweiligen Akteur passen könnten.
Beispiel:
Akteur
Akzeptanzstufe
Akzeptanzfaktoren
Akteur A
Stude 2: Ablehnung
Faktor B
Akteur B
Stufe 8: Engagement
Faktor A, Faktor C
Akteur C
Stufe 6: Konditionale Akzeptanz
Faktor B, Faktor C
Falls Sie kritische Akteure identifiziert haben, ist es sinnvoll, deren Gründe für die Ablehnung näher zu betrachten. Wenn die ablehnende Haltung auf schwer oder gar nicht beeinflussbaren Faktoren beruht (z. B. auf grundlegenden Wertevorstellungen), ist es unwahrscheinlich, dass sie ihre Einstellung ändern werden. Wenn die Ablehnung jedoch auf beeinflussbare Akzeptanzfaktoren wie z. B. mangelndes Vertrauen zu den Innovator*innen oder einen ungenügenden Entwicklungsstand der Innovation zurückzuführen sind, kann an der entsprechenden Stelle angesetzt werden. In Modul 2 erhalten Sie Anregungen für akzeptanzsteigernde Maßnahmen.